Schockverliebt von der ersten Sekunde an

HOCKEY - Njord Hofmann hofft mit dem Wilhelmshavener THC am Sonntag auf einen Aufstieg in die 1. Verbandsliga WILHELMSHAVEN. (MÜN) An sein erstes Punktspiel kann sich Njord Hofmann noch gut erinnern. Mit 0:26 verlor der heute 17 Jahre alte Wilhelmshavener mit dem WTHC-Hockey-Nachwuchs die Partie beim Bremer SC.
[2025-02-12]
Schockverliebt von der ersten Sekunde an

Dem denkwürdigen Start unter Trainer Kai-Uwe Stephan folgten weitere Niederlagen – allerdings mit Licht am Ende des Tunnels. Hofmann: „Mit jedem weiteren Spiel haben wir nicht mehr so hoch verloren.“

Die Liebe zum Hockey war zu diesem Zeitpunkt aber schon lange entflammt. „Schockverliebt“ sei er damals gewesen, erinnert sich der 17-Jährige an seine erste Begegnung – mit einem Plastikschläger in der Hand – beim Schulsport der 2. Klasse an der Ganztagsschule Rüstersiel.

Alle acht Spiele der Vorrunde gewonnen

In der Folge schloss sich der Wilhelmshavener dem WTHC an, auch wenn dort Spieler in seinem Alter Mangelware waren.

„Ich habe immer wieder Freunde mitgenommen. Allerdings ist keiner von ihnen dabei geblieben. Das Schneeballsystem hat also nur bedingt funktioniert.“ Auch in der Folge war für Njord Hofmann, der zwischenzeitlich auch parallel zum Hockey bei der JTG Tennis spielte, Leidensfähigkeit gefragt. Sehr viele Siege gab es weiterhin nicht zu bejubeln, und auch in Sachen Trainern herrschte Vielfalt. Eine Saison lang trainierte die Mannschaft sich selber.

Seit 2022 gehört Njord Hofmann auch zum Herrenteam des WTHC, das in der Hallensaison des Bremer Verbandes aktuell um den Aufstieg in die 1. Verbandsliga kämpft. Alle acht Saisonspiele wurden – mit einer Tordifferenz von 60:25 – gewonnen – zuletzt auch gegen die direkten Verfolger. Hofmann: „Und jetzt wollen wir uns auch belohnen und aufsteigen. Darauf sind alle heiß.“

Gelöst hat das WTHC-Team um die Top-Torschützen Dajo Bauersfeld und Patric Hartmann auch die Torwartproblematik. Nachwuchs-Keeper Lauritz Grimmert beendete die Phase von Spielen, in denen der WTHC auf einen Torhüter verzichtete oder einen Spieler „opferte“.

Einmal traf es in dieser Spielzeit allerdings auch Hofmann. „Unser Torhüter ist glücklicherweise etwas größer. Deshalb hat mir seine Rüstung gepasst. Und die vier Gegentore in den beiden Spielen habe ich nur nach kurzen Ecken kassiert. Aber grundsätzlich stehe ich schon lieber auf dem Feld.“

Die Verletzungsgefahr beim Hockey hält Hofmann – auf dem Feld und im Tor – trotz eines gebrochenen Zehs, einem Bluterguss im Knie und einer Platzwunde für vernachlässigenswert.

Wichtiger ist dem 17-jährigen Eishockey-Fan, der wie die gesamte Familie über Dauerkarten zur Fangemeinde des DEL-Clubs Fischtown Pinguins Bremerhaven gehört, das Positive seines Sports herauszustellen. „Hockey ist unheimlich anspruchsvoll, denn du musst mit dem Schläger umgehen und viel rennen können.“

Im Klartext ergibt sich daraus für Njord Hofmann nur eine Konsequenz. „Du kannst mir alles nehmen, aber nicht Hockey.“

Unterstützung bei der Nachwuchsarbeit

Diese Begeisterung versucht Njord Hofmann seit 2022 auch beim Nachwuchs zu wecken. Seinerzeit half Hofmann („Das hat viel Spaß gemacht“) Trainer Mirco Kappler bei den Übungsstunden mit den Kleinkindern. Aktuell betreut der BBS-Schüler – weiterhin mit Kappler – einmal in der Woche das gemeinsame Training der U 8-Mädchen und der U 10-Jungen des Vereins.

Dass der Zulauf im Nachwuchsbereich im Augenblick zufriedenstellend ist, hat aus Sicht des Schülers allerdings nichts mit den idealen Outdoor-Trainingsbedingungen auf dem 2019 eingeweihten Kunstrasenplatz im Sportpark zu tun. Hofmann: „Das beruht eher auf Mundpropaganda. Und an den Bemühungen des Vereins, an den Grundschulen Begeisterung zu wecken.“

Hallensperrung macht Training unmöglich

Ärgerlich: Durch die Sperrung der Halle Heppens konnte das WTHC-Team im Vorfeld der Aufstiegsspiele nicht mehr trainieren. Deshalb bestreiten die Wilhelmshavener, die in der kommenden Sommerrunde erstmals wieder auf Großfeld – also mit elf statt sieben Akteuren – an den Start gehen wollen, am Donnerstag, 13. Februar, noch einmal einen Test bei GVO Oldenburg.

Der Wilhelmshavener THC trifft am Sonntag in den Aufstiegsspielen zur 1. Verbandsliga auf den Club zur Vahr III und SW Bremen. Nur der Sieger der Dreierkonferenz steigt auf.

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